In allen meinen Untersuchungen mit WUFI wird ein nicht unerheblicher Wassergehalt in einer nicht sorptionsfähigen Mineralwolle angezeigt, obwohl weder im Film noch in der Grafik 100 % RF anliegen.
Es kann sich also eigentlich nicht um Tauwasser handeln.
Es sieht für mich so aus, als würde WUFI die Mineralfaser wie einen sorptionsfähigen Baustoff behandeln, obwohl die Saugfähigkeit und Weiterleitfähigkeit erwartungsgemäß hier auf Null gesetzt ist.
Wie ist das zu bewerten ?
Tauwasser trotz RF unter 100 %
Re: Tauwasser trotz RF unter 100 %
Ja, tut es. Das von WUFI benutzte Rechenmodell erfordert eine gewisse Sorptionsfähigkeit für alle verwendeten Materialien. Daher setzt WUFI bei Materialien, für welche keine Feuchtespeicherfunktion definiert ist, automatisch eine intern definierte Default-Feuchtespeicherfunktion ein. Siehe Abschnitt 'WUFIs interne Feuchtespeicherfunktion' im Thema Referenz | Materialkenndaten | Feuchtespeicherfunktion in WUFIs Hilfetext.ohaase wrote:Es sieht für mich so aus, als würde WUFI die Mineralfaser wie einen sorptionsfähigen Baustoff behandeln, obwohl die Saugfähigkeit und Weiterleitfähigkeit erwartungsgemäß hier auf Null gesetzt ist.
Gruß,
Th. Schmidt
Tauwasser trotz RF unter 100 %
Hallo Herr Schmidt,
vielen Dank für die schnelle Rückmeldung.
Dazu mal eine Frage:
Wenn das so ist, kann ich dann davon ausgehen, dass der eigentliche Tauwasseranfall bei Mineralfaser praktisch erst oberhalb dieser eingeschwungen "gespeicherten" Feuchtigkeit beginnt, um festzustellen, ob überhaupt Tauwasser entstanden ist ?
Gruß und nochmal vielen Dank,
Olaf Haase
vielen Dank für die schnelle Rückmeldung.
Dazu mal eine Frage:
Wenn das so ist, kann ich dann davon ausgehen, dass der eigentliche Tauwasseranfall bei Mineralfaser praktisch erst oberhalb dieser eingeschwungen "gespeicherten" Feuchtigkeit beginnt, um festzustellen, ob überhaupt Tauwasser entstanden ist ?
Gruß und nochmal vielen Dank,
Olaf Haase
Re: Tauwasser trotz RF unter 100 %
Jedenfalls können sich Wassergehalte oberhalb der freien Sättigung nur infolge Tauwasserausfalls ergeben. Für die Mineralwolle mit der Porosität 0.95 hat die Default-Feuchtespeicherfunktion eine freie Sättigung von 44.65 kg/m3, also ist zumindest alles, was darüber hinausgeht, durch Tauwasserausfall entstanden.ohaase wrote:Wenn das so ist, kann ich dann davon ausgehen, dass der eigentliche Tauwasseranfall bei Mineralfaser praktisch erst oberhalb dieser eingeschwungen "gespeicherten" Feuchtigkeit beginnt, um festzustellen, ob überhaupt Tauwasser entstanden ist ?
Für die Wassergehalte unterhalb der freien Sättigung verliert der Begriff des Tauwasserausfalls seine Eindeutigkeit. Wenn z.B. der Wassergehalt der Mineralwolle von 30 auf 31 kg/m3 zunimmt, dann wurde offenbar Wasserdampf in die Mineralwolle transportiert und dort adsorbiert (kapillarer Transport kann es in der nicht kapillaraktiven Mineralwolle nicht gewesen sein.) Ist dieser Feuchteeintrag, der sich in der Mineralwolle niedergeschlagen hat, Tauwasser oder nicht?
Der Dampftransport kann z.B. durch eine Temperaturschwankung ausgelöst worden sein, die in einem nicht sorptionsfähigen Material zu einer Taupunktunterschreitung, also zu einer relativen Feuchte >= 100% und damit zu Tauwasserausfall geführt hätte. In einem sorptionsfähigen Material hingegen ist die relative Feuchte über die Feuchtespeicherfunktion mit dem Wassergehalt verknüpft, und die relative Feuchte könnte erst dann 100% erreichen, wenn der Wassergehalt bis auf freie Sättigung angestiegen ist. Die momentan vorherrschenden Bedingungen werden zwar einen Dampftransport in die "Tauregion" in Gang setzen, aber der Wassergehalt und damit die relative Feuchte werden nur sehr langsam ansteigen (die Änderungen der relativen Feuchte werden durch die Sorptionsfähigkeit des Materials also stark gepuffert). Die Temperaturverhältinsse können sich schon wieder geändert haben, bevor die relative Feuchte 100% erreicht. Hat es sich also kurzzeitig um Tauwasserausfall gehandelt oder nicht? Das ließe sich höchstens durch Betrachtung der Wirkung derselben Randbedingungen auf ein hypothetisches nichtsorptives Material entscheiden. Letztlich ist der Begriff des Tauwasserausfalls in diesem ungesättigten Feuchtebereich nicht sinnvoll anwendbar.
Gruß,
Th. Schmidt
Tauwasser trotz RF unter 100 %
Hallo Herr Schmidt,
das war sehr hilfreich.
Herzlichen Dank dafür.
Mit freundlichen Grüßen,
Olaf Haase
das war sehr hilfreich.
Herzlichen Dank dafür.
Mit freundlichen Grüßen,
Olaf Haase