Strahlungs-input WUFI Pro

[Harald]

Sehr geehtes WUFI-Tem,

ich weiß dieses thema wurd schon ein paar mal bearbeitet dennoch bleiben mir ein paar fragen off.

1. Ignoriert WUFI, Niederschlag bei Lufttemperturen < 0°C?

>> wenn ja , gibt es auch keine Feuchteveränderung??

2. Wird die kurzwellige Ein-Strahlung somit auch nicht beeinflusst?

was bei Schnee ja durchaus nicht unerheblich wäre...


wenn das tatsächlich so ist, könnten sie mir erklären welche Person bzw Arbeit ich zitieren könnte welche die Thematik gut u klar beschreibt. ...Künzel, Krus?
...klare Aussagen über den Umgang mit Schnee finde ich jedoch in diesen Werken nicht

vielen Dank im Voraus
mit freundlich Grüßen Harald

[Christian Bludau]

Hallo Harald,

bei Temperaturen unter 0°C findet kein Flüssigtransport mehr statt. Diffusionsvorgänge sind hier nicht betroffen. Aber es wird dann kein Niederschlag mehr aufgenommen.

Leider enthalten die wenigsten Klimadateien Informationen über die Schneehöhe, die weiterhin auch sehr durch lokale Einflüsse beeinflusst wird. Daher können wir Schnee generell nicht berücksichtigen, auch nicht eine Änderung der Adsorption durch Schnee.

Literatur wäre die Diss Künzel zu den Transportvorgängen:
http://www.ibp.fraunhofer.de/content/da ... -30727.pdf

und in diesem Paper habe ich mal den Schnee auf Dächern angesprochen:
http://www.ibp.fraunhofer.de/content/da ... -86504.pdf

Christian

[Harald]

... ok also schnee wird aus der Berechnung ausgeschlossen
vielen Dank

[Christian Bludau]

Also ausgeschlossen würde ich nicht sagen... nicht berücksichtigt...
Weil wenn man sich z.B. ein Klimafile erstellt, in dem zu Zeiten an denen Schnee auf der Konstruktion liegt, die Strahlung reduziert ist, könnte man durchaus Schnee berücksichtigen.
Allerdings müsste man dann halt geeignete Annahmen treffen.

Christian

[Harald]

hallo Christian,

ja ich habe das auch so mit einbezogen...

ich bin folgend vorgegangen:
kurzer Hintergrund >> ich wende WUFI für Felswände im Hochgebirge an >> und habe auch Schneehöhen-Daten

habe das nur mal ganz grob "drübersimuliert"

bei mehr wie 50 cm Schnee (entkopplung von der Lufttemperatur) und <60° Felsneigung (Annahme: bei steileren Felwänden...kein Schnee bleibt liegen)
>> gleichbleibende temperatur (Jahresmittel)
zwischen 5-50 cm >> wird nur die Strahlung entfernt.

Was hältst du davon ...macht das Sinn?
Bin für jeden Input dankbar
sg,
hari

[Christian Bludau]

Hallo Hari,

vom Ansatz her ist das gut so. Ich bin mir nur nicht sicher, ob die Entkopplung der Temperatur bei 50 cm nicht zu früh ist. Ich denke da z.B. an Temperaturen um die -20°C, da könnte ich mir schon vorstellen, dass die darunterliegende Schicht auch noch was davon abbekommt.

Ein weiterer möglicher Versuch wäre, den Schnee als Bauteilschicht zu simulieren und zu versuchen, einen Datensatz zu erstellen, der vor allem die Wärmeleitung einigermaßen realistisch abbildet - hierbei müsste man dann irgendwie effektive Werte verwenden, und dadurch die variable Dicke mit einbeziehen. Ich habe aber keine Ahnung, ob es da Werte in der Literatur gibt.

Christian

[Harald]

sehr gut idee...eine eigne schicht mit matrialkennwerte von schnee

ich werds mal versuchen.

wegen der variablen Schneedicke, würde ich einfach mehrer variationen durchfühen
und diese ergebnisse übereinander legen..

vielen Dank nochmal