Hallo zusammen,
als Wufi-Neuling berechne ich gerade die Sanierung eines historischen Militärgebäudes aus Vollziegeln, das mit einer Innendämmung versehen werden soll. Die Ziegelwände sind außen unverputzt. Leider funktionieren bei Nord- und westseitiger Orientierung auch gängige Konstruktionen nicht, da sich die Wand und somit auch die Innendämmung durch Regenaufnahme auffeuchtet.
Nun steht das Gebäude ja schon 120 Jahre ohne offensichtliche Durchfeuchtung der Wand. Daraus schließe ich, dass bei den von mir verwendeten Materialdaten ein Ziegel mit viel zu hoher Saugwirkung angesetzt wird. Wie passe ich die Materialdaten für die Ziegelwand am besten an die Realität an, damit ich mit der Simulation letztlich verlässliche Daten erhalte? Bisher verwende ich den Fraunhofer-Datensatz für Vollziegelwände.
Viele Grüße
UDewald
Innendämmung für Ziegelwand
Re: Innendämmung für Ziegelwand
Sehr geerhter UDewald,
Wie Sie ganz richtig feststellen hängt das funktionieren eines Innendämmsystems maßgeblich vom Feuchteeintrag von außen ab. Um hier einen ersten Anhaltspunkt zu erhalten bietet sich die in-situ Bestimmung des w-Wertes an. Wir empfehlen hierzu die Verwendung der Messplatte nach Franke (https://wufi.de/literatur/Haindl,%20Sch ... arsten.pdf). Die Anpassung des Materialdatensatzes erfolgt dann wie in dem Bsp. für Innendämmung in (https://wufi.de/de/wp-content/uploads/s ... 201804.pdf) beschrieben.
Darüber hinaus muss eine Sichtprüfung der Fugenverbindungen erfolgen, wenn hier großflächig Fugenabrisse vorhanden sind kommt man um eine Ertüchtigung der Fugen im Vorfeld der Dämmmaßnahme nicht umher. Als Ausgangsdatensatz für die Simulation empfehle ich den Datensatz "Vollziegelmauerwerk" aus der IBP Materialdatenbank, da hier sowohl Stein als wie auch Fuge gemessen wurden.
Weitere Bewertungshilfen für Innendämmungen finden Sie in den WTA Merkblättern 6-4 und 6-5.
Viel Erfolg mit dieser anspruchsvollen Fragestellung.
Wie Sie ganz richtig feststellen hängt das funktionieren eines Innendämmsystems maßgeblich vom Feuchteeintrag von außen ab. Um hier einen ersten Anhaltspunkt zu erhalten bietet sich die in-situ Bestimmung des w-Wertes an. Wir empfehlen hierzu die Verwendung der Messplatte nach Franke (https://wufi.de/literatur/Haindl,%20Sch ... arsten.pdf). Die Anpassung des Materialdatensatzes erfolgt dann wie in dem Bsp. für Innendämmung in (https://wufi.de/de/wp-content/uploads/s ... 201804.pdf) beschrieben.
Darüber hinaus muss eine Sichtprüfung der Fugenverbindungen erfolgen, wenn hier großflächig Fugenabrisse vorhanden sind kommt man um eine Ertüchtigung der Fugen im Vorfeld der Dämmmaßnahme nicht umher. Als Ausgangsdatensatz für die Simulation empfehle ich den Datensatz "Vollziegelmauerwerk" aus der IBP Materialdatenbank, da hier sowohl Stein als wie auch Fuge gemessen wurden.
Weitere Bewertungshilfen für Innendämmungen finden Sie in den WTA Merkblättern 6-4 und 6-5.
Viel Erfolg mit dieser anspruchsvollen Fragestellung.
Re: Innendämmung für Ziegelwand
Hallo,
vielen Dank für die ausführliche Antwort. Noch eine Frage: Gibt es Bezugsquellen für eine solche Franke-Platte? Ich habe im Netz nirgendwo einen Anbieter gefunden.
Vielen Dank.
Grüße
UDewald
vielen Dank für die ausführliche Antwort. Noch eine Frage: Gibt es Bezugsquellen für eine solche Franke-Platte? Ich habe im Netz nirgendwo einen Anbieter gefunden.
Vielen Dank.
Grüße
UDewald