Auch ich habe Probleme mit einem steigenden Wassergehalt in der EPS-Dämmung.
Es handelt sich um ein extensiv begrüntes „Faltdach“ (mehrere flach geneigte Dächer aneinander, Dachneigungen zw. 7°-14°).
Auf den Sparren, unter denen unterseitig eine Akustikdecke abgehängt wird, liegt der folgende Dachaufbau (von unten nach oben):
2cm AiF OSB 3
Dampfsperre sd= 1500m
14cm EPS-Dämmung
Abdichtung sd= 1500
10cm Generisches Gründach
Weiterhin habe ich im Substrat eine Feuchtequelle und auf der Kaltseite der Dämmung eine Infiltrationsquelle angelegt. Ich habe bereits unterschiedliche sd-Werte und unterschiedliche Dämmmaterialien ausprobiert. Dennoch bekomme ich einen sehr hohen Wassergehalt im Kaltbereich der Dämmung.
Beim o.g. Aufbau beträgt dieser nach 10 Jahren ca. 60 M-%, Tendenz weiter steigend. Lasse ich mir den Wassergehalt in Vol.-% ausgeben, beträgt dieser ca. 12 Vol.-%. Konvergenzfehler liegen bei 0 und die Bilanzen sehen auch i.O. aus (27,22/ 27,75).
Lasse ich die Infiltrationsquelle weg beträgt der Wassergehalt der EPS noch ca. 13 M.-% (entspr. ca. 2 Vol.-% im Kaltbereich), Tendenz weiter steigend. Konvergenzfehler 0, Bilanzen 26,22/ 20,53.
Ersetze ich die EPS durch die mineralische Masterrock liegt der Wassergehalt im Bereich der Kaltseite bei ca. 19 M.-% (bzw. 0,85% ohne Infiltration).
Der Wassergehalt der OSB hat sich in allen Fällen bei ca. 9 M-% eingeschwungen und ist daher unkritisch.
Ist hier die Eingabe der Infiltrationsquelle in der Dämmebene („Aufdachdämmung“) in diesem Fall sinnvoll gewählt? Kann man eine Durchfeuchtung der OSB trotz Feuchtequelle des Gründaches ausschließen?
Ansteigender Feuchtegehalt EPS
-
- WUFI SupportTeam IBP
- Posts: 1160
- Joined: Tue Jul 04, 2006 10:08 pm -1100
- Location: IBP Holzkirchen, the home of WUFI
- Contact:
Re: Ansteigender Feuchtegehalt EPS
Hallo Ebs,
in der DIN 4108-3 sind zwar die Gründächer nicht erwähnt, aber da sich keine Holzbauteile in der Dämmung befinden und die Abdichtung diffusionsdicht ist, würde ich das Dach trotzdem als nachweisfrei ansehen.
Durch die dampfdichte Ausführung kann keine Feuchte aus dem Substrat nach unten. Ebensowenig aus dem Raum nach oben. Die Feuchte in der OSB wird daher in Abhängigkeit von der Raumluft pendeln. Hier kann es eigentlich nicht zu Überschreitungen der erlaubten 18 M.-% kommen.
Das der Wassergehalt mit der Infiltrationsquelle kontinuierlich steigt, ist auch klar, da die Feuchte nicht mehr entweichen kann.
Aber auch ohne Infiltrationsquelle steigt der Wassergehalt langsam an, dies ist auf eine mathematische Ungenauigkeit zurückzuführen, die auftritt, weil die Koeffizientenmatrix des zu lösenden Gleichungssystems nicht symmetrisch ist - dies liegt an der Optimierung für nicht vollständig dichte Bauteile, die in WUFI in der Regel untersucht werden. Bei beidseitig dicht eingepackten Schichten mit dominantem Feuchtestrom in einer Richtung kann dies einen geringen kontinuierlichen Feuchteanstieg zur Folge haben. Der Zuwachs liegt dann meist in der Größenordnung der Unterschiede zwischen Bilanz 1 und 2.
In diesem Fall kann aber auch unabhängig vom Berechnungsergebnis argumentiert werden, dass durch die dichten Bahnen kein Feuchteeintrag stattfindet.
Weiterhin ist zu beachten, dass sich der Anfangswassergehalt der EPS-Dämmung im Winter nach oben wandern wird.
Christian
in der DIN 4108-3 sind zwar die Gründächer nicht erwähnt, aber da sich keine Holzbauteile in der Dämmung befinden und die Abdichtung diffusionsdicht ist, würde ich das Dach trotzdem als nachweisfrei ansehen.
Durch die dampfdichte Ausführung kann keine Feuchte aus dem Substrat nach unten. Ebensowenig aus dem Raum nach oben. Die Feuchte in der OSB wird daher in Abhängigkeit von der Raumluft pendeln. Hier kann es eigentlich nicht zu Überschreitungen der erlaubten 18 M.-% kommen.
Das der Wassergehalt mit der Infiltrationsquelle kontinuierlich steigt, ist auch klar, da die Feuchte nicht mehr entweichen kann.
Aber auch ohne Infiltrationsquelle steigt der Wassergehalt langsam an, dies ist auf eine mathematische Ungenauigkeit zurückzuführen, die auftritt, weil die Koeffizientenmatrix des zu lösenden Gleichungssystems nicht symmetrisch ist - dies liegt an der Optimierung für nicht vollständig dichte Bauteile, die in WUFI in der Regel untersucht werden. Bei beidseitig dicht eingepackten Schichten mit dominantem Feuchtestrom in einer Richtung kann dies einen geringen kontinuierlichen Feuchteanstieg zur Folge haben. Der Zuwachs liegt dann meist in der Größenordnung der Unterschiede zwischen Bilanz 1 und 2.
In diesem Fall kann aber auch unabhängig vom Berechnungsergebnis argumentiert werden, dass durch die dichten Bahnen kein Feuchteeintrag stattfindet.
Weiterhin ist zu beachten, dass sich der Anfangswassergehalt der EPS-Dämmung im Winter nach oben wandern wird.
Christian