Hallo zusammen,
ich untersuche derzeit Fassadenkonstruktionen aus Holz mit WUFI Pro und habe hierbei einige Fragen bezüglich der Infiltrationsquelle und der Schlagregenquelle.
Zum Einen habe ich den folgenden Aufbau von innen nach außen:
• 18mm OSB
• 16cm Ständer, Gefach ausgedämmt (Holzfaserdämmung)
• 8 cm Holzfaserdämmung
• 3cm Unterkonstruktion, Fichte
• 2 cm Holzschalung, Lärche
In den bereitgestellten Konstruktionsbeispielen von WUFI wird die Infiltrationsquelle in einer außenliegenden Beplankung angebracht. Ich habe diese Beplankung allerdings nicht und frage mich deshalb wo und ob ich die Infiltrationsquelle ansetzen muss? Da ich einen nach außen gesehen diffusionsoffenen Aufbau habe war mein Gedanke, dass ich prinzipiell keine Quelle ansetzen müsste? Falls doch, wäre mein Gedanke gewesen, dass diese eventuell in der äußeren Dämmebene sitzt?
Brauche ich bei massiven Holzwänden aus Brettsperrholzelementen eine Infiltrationsquelle?
Anschließend habe ich noch eine Frage zur Schlagregenquelle. Ich habe ein ähnlichen Beitrag schon gesehen, bin mir in meinem Fall aber nicht zu 100 % sicher, deshalb würde ich gerne nochmal nachfragen.
Ich habe folgenden Massivholzwandaufbau:
• 25cm Brettsperrholz
• 8 cm Holzfaserdämmung
• 2,5 cm Außenputz.
Ich setzte dann die Schlagregenquelle hier direkt in die äußeren 5mm der Holzfaserdämmung, da diese das Wasser aufnehmen würde, richtig?
Vielen lieben Dank für Ihre Hilfe,
Tamara
Infiltrations- und Schlagregenquelle bei Holzkonstruktionen
-
- WUFI SupportTeam IBP
- Posts: 1160
- Joined: Tue Jul 04, 2006 10:08 pm -1100
- Location: IBP Holzkirchen, the home of WUFI
- Contact:
Re: Infiltrations- und Schlagregenquelle bei Holzkonstruktionen
Hallo Tamara,
die Infiltrationsquelle würde ich vereinfacht gesagt vor die zweite luftdichte Ebene setzen. Wenn keine Schalung vorhanden ist, dann außen in die Dämmung mit 5mm Stärke. Sollte da dann nach außen keine Folie/Luftdichheitsebene sein, brauchts die Quelle eventuell nicht, aber schadet auch nicht, da eingebrachte Feuchte direkt nach außen entweichen kann...
Bei massiven Holzwänden kann man eventuell auf die Infiltrationsquelle verzichten, wenn keinen Durchströmung möglich ist und wenn keine zusätzliche Dämmung vorhanden ist. Interessant ist auch, ob die Konstruktion beidseitig diffusionshemmend (so die geläufige Auslegung des unteren Textes) ausgeführt ist. Wir würde empfehlen, bei Holzbaukonstruktionen immer mit Infiltrationsquelle zu rechnen, wenn eine Durchströmung theoretisch möglich ist.
Die Anforderung an die Infitrationsquelle kommt aus der DIN 68800 und die schreibt:
"Für beidseitig geschlossene Bauteile der Gebäudehülle ist ... zur Berücksichtigung eines konvektiven Feuchteeintrages ... eine zusätzliche rechnerische Trocknungsreserve ... bei Wänden und Decken nachzuweisen. Beim Nachweis mit numerischen Simulationsverfahren nach DIN EN 15026 ist der konvektive Feuchteeintrag entsprechend der geplanten Luftdurchlässigkeit mit dem q50-Wert nach DIN 4108-7 in Rechnung zu stellen."
Die Position der Schlagregenquelle ist in DIN 4108-3 Anhang D in D6.3 erläutert:
"Die Feuchtequelle muss in den außenseitigen 5mm der feuchteempfindlichen Unterkonstruktion angewendet werden. Ist die entsprechende Materialschicht dünner, muss die Feuchtequelle auf die gesamte Materialschicht angewendete werden. Ist die erste Schicht der Unterkonstruktion eine Wind- und Bewitterungsschutzschicht z.B. Folie/Unterspannbahn, ist keine Feuchtequelle anzusetzen."
Viele Grüße
Christian
die Infiltrationsquelle würde ich vereinfacht gesagt vor die zweite luftdichte Ebene setzen. Wenn keine Schalung vorhanden ist, dann außen in die Dämmung mit 5mm Stärke. Sollte da dann nach außen keine Folie/Luftdichheitsebene sein, brauchts die Quelle eventuell nicht, aber schadet auch nicht, da eingebrachte Feuchte direkt nach außen entweichen kann...
Bei massiven Holzwänden kann man eventuell auf die Infiltrationsquelle verzichten, wenn keinen Durchströmung möglich ist und wenn keine zusätzliche Dämmung vorhanden ist. Interessant ist auch, ob die Konstruktion beidseitig diffusionshemmend (so die geläufige Auslegung des unteren Textes) ausgeführt ist. Wir würde empfehlen, bei Holzbaukonstruktionen immer mit Infiltrationsquelle zu rechnen, wenn eine Durchströmung theoretisch möglich ist.
Die Anforderung an die Infitrationsquelle kommt aus der DIN 68800 und die schreibt:
"Für beidseitig geschlossene Bauteile der Gebäudehülle ist ... zur Berücksichtigung eines konvektiven Feuchteeintrages ... eine zusätzliche rechnerische Trocknungsreserve ... bei Wänden und Decken nachzuweisen. Beim Nachweis mit numerischen Simulationsverfahren nach DIN EN 15026 ist der konvektive Feuchteeintrag entsprechend der geplanten Luftdurchlässigkeit mit dem q50-Wert nach DIN 4108-7 in Rechnung zu stellen."
Die Position der Schlagregenquelle ist in DIN 4108-3 Anhang D in D6.3 erläutert:
"Die Feuchtequelle muss in den außenseitigen 5mm der feuchteempfindlichen Unterkonstruktion angewendet werden. Ist die entsprechende Materialschicht dünner, muss die Feuchtequelle auf die gesamte Materialschicht angewendete werden. Ist die erste Schicht der Unterkonstruktion eine Wind- und Bewitterungsschutzschicht z.B. Folie/Unterspannbahn, ist keine Feuchtequelle anzusetzen."
Viele Grüße
Christian
Re: Infiltrations- und Schlagregenquelle bei Holzkonstruktionen
Hallo Christian,
Danke für die Antwort!
Im Falle des Wärmedämmverbundsystems (egal ob Holzrahmenbauweise oder Massivbauweise) würden sich die Infiltrations- und Schlagregenquelle damit doch überlagern?
Da keine außenliegende luftdichte Ebene vorhanden ist, sollte ich die Infiltrationsquelle ja außen in die Dämmung setzen. Die Holzfaserdämmung ist gleichzeitig Putzträger und damit meine feuchtempfindliche Unterkonstruktion. Somit müsste ich hier die Schlagregenquelle ebenfalls in die äußeren 5mm der Dämmung ansetzen. Allerdings meldet WUFi dann einen Fehler.
Habe ich hier einen Denkfehler?
Könnte ich die Schlagregenquelle dann auch innenseitig der Dämmebene anbringen? (Im Falle der beschriebenen Massivholzkonstruktion würde die Quelle dann ins Holz angesetzt werden und bei der Holzrahmenbauweise in de Grenzfläche der beiden Dämmung- hier dann in die inneren 5mm der äußere Dämmebene).
Danke für die Hilfe,
Tamara
Danke für die Antwort!
Im Falle des Wärmedämmverbundsystems (egal ob Holzrahmenbauweise oder Massivbauweise) würden sich die Infiltrations- und Schlagregenquelle damit doch überlagern?
Da keine außenliegende luftdichte Ebene vorhanden ist, sollte ich die Infiltrationsquelle ja außen in die Dämmung setzen. Die Holzfaserdämmung ist gleichzeitig Putzträger und damit meine feuchtempfindliche Unterkonstruktion. Somit müsste ich hier die Schlagregenquelle ebenfalls in die äußeren 5mm der Dämmung ansetzen. Allerdings meldet WUFi dann einen Fehler.
Habe ich hier einen Denkfehler?
Könnte ich die Schlagregenquelle dann auch innenseitig der Dämmebene anbringen? (Im Falle der beschriebenen Massivholzkonstruktion würde die Quelle dann ins Holz angesetzt werden und bei der Holzrahmenbauweise in de Grenzfläche der beiden Dämmung- hier dann in die inneren 5mm der äußere Dämmebene).
Danke für die Hilfe,
Tamara
-
- WUFI SupportTeam IBP
- Posts: 1160
- Joined: Tue Jul 04, 2006 10:08 pm -1100
- Location: IBP Holzkirchen, the home of WUFI
- Contact:
Re: Infiltrations- und Schlagregenquelle bei Holzkonstruktionen
Hallo Tamara,
die Überlagerung geht nicht in WUFI, macht aber auch keinen Sinn. In diesem Fall würde ich nur die Regenquelle einbauen, da diese deutlich mehr Feuchte einbringt, als die Infiltrationsquelle.
Wenn es damit nicht funktioniert, dann wäre ja die Lösung, die Konstruktion so auszuführen, dass kein Regenwasser eindringen kann und dann könnte man die Infiltrationsquelle betrachten.
Christian
die Überlagerung geht nicht in WUFI, macht aber auch keinen Sinn. In diesem Fall würde ich nur die Regenquelle einbauen, da diese deutlich mehr Feuchte einbringt, als die Infiltrationsquelle.
Wenn es damit nicht funktioniert, dann wäre ja die Lösung, die Konstruktion so auszuführen, dass kein Regenwasser eindringen kann und dann könnte man die Infiltrationsquelle betrachten.
Christian