Hallo liebe Forengemeinde,
ich muss ein bestehendes, nicht hinterlüftetes Alu-Blechdach bewerten.
Das Dach ist 15 Jahre alt.
Im Wufi Pro 6.6 habe ich folgende Materialien zur Auswahl:
Alu blank, nass: Absorption kurzwellig = 0,25; Emission langwellig = 0,94
Alu blank, trocken: Absorption kurzwellig = 0,25; Emission langwellig = 0,02
Aluminiumfarbe: Absorption kurzwellig = 0,54; Emission langwellig = 0,90
Viele Alu-Eindeckungen mit Blechscharen haben ja auch eine Beschichtung. Ich weiß leider nicht sicher, ob das hier auch der Fall ist.
Welche Werte für Absorption kurzwellig und Emission langwellig sind denn zu empfehlen?
Notfalls müsste ich ja mit "weiß, heller Farbton (DIN 4108-3)", Absorption kurzwellig = 0,40; Emission langwellig = 0,90 auf der sicheren Seite sein?
Freundliche Grüße
Andreas Hauser
Alu-Blechdach Absorption + Emission
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Re: Alu-Blechdach Absorption + Emission
Hallo Andreas,
es ist davon auszugehen, dass der blanke Zustand nach 15 Jahren nicht mehr vorliegt. Durch die Verschmutzung erhöht sich die langwellige Emission deutlich. Auch wenn die Oberfläche z.B. durch Tauwasser oder Regen nass ist.
Auf der sicheren Seite liegt hier das nasse Alu, das wird nicht sonderlich warm durch Sonneneinstrahlung, strahlt aber im langwelligem Bereich Wärme ab bzw. unterkühlt. Auch der helle Farbton nach DIN 4108 sollte zutreffen.
Weiterhin habe ich in meiner Diss auch ein Ansatz zur Berechnung von blanken Metalloberflächen inklusive der Berücksichtigung der Betauung / des Regens auf gestellt. Hierbei habe ich gute Übereinstimmungen bei der Berechnung eines Aludach mit einem mittlerem Emissiongrads von 0,5 erzielt. Als Absorption habe ich die gemessene mit 0,25 angesetzt.
Nachzulesen hier:
Bludau, Ch.: Spezielle Randbedingungen für die hygrothermische Simulation von Flachdächern in Holzbauweise. Forschungsergebnisse aus der Bauphysik, Band 47. Dissertation Uni Stuttgart. ISBN: 978-3-8396-1751-9.
https://publica.fraunhofer.de/bitstream ... 1/download
Viele Grüße
Christian
es ist davon auszugehen, dass der blanke Zustand nach 15 Jahren nicht mehr vorliegt. Durch die Verschmutzung erhöht sich die langwellige Emission deutlich. Auch wenn die Oberfläche z.B. durch Tauwasser oder Regen nass ist.
Auf der sicheren Seite liegt hier das nasse Alu, das wird nicht sonderlich warm durch Sonneneinstrahlung, strahlt aber im langwelligem Bereich Wärme ab bzw. unterkühlt. Auch der helle Farbton nach DIN 4108 sollte zutreffen.
Weiterhin habe ich in meiner Diss auch ein Ansatz zur Berechnung von blanken Metalloberflächen inklusive der Berücksichtigung der Betauung / des Regens auf gestellt. Hierbei habe ich gute Übereinstimmungen bei der Berechnung eines Aludach mit einem mittlerem Emissiongrads von 0,5 erzielt. Als Absorption habe ich die gemessene mit 0,25 angesetzt.
Nachzulesen hier:
Bludau, Ch.: Spezielle Randbedingungen für die hygrothermische Simulation von Flachdächern in Holzbauweise. Forschungsergebnisse aus der Bauphysik, Band 47. Dissertation Uni Stuttgart. ISBN: 978-3-8396-1751-9.
https://publica.fraunhofer.de/bitstream ... 1/download
Viele Grüße
Christian