Dachsanierung mit PUR und Glaswolle berechnen
Posted: Tue Mar 19, 2024 5:30 am -1100
Guten Tag,
ich würde gerne folgendes Fallbeispiel hygrothermisch untersuchen.
Mansarddach: Dachneigung 40° im Steildachbereich; Mansardteil 75°.
Aufbau:
Innen -> Außen:
- Gipskartonplatte (12,5 mm)
- Isover Vario KM Duplex UV (variable Dampfbremse mit sd = 0,3 - 5 m)
- Balkenlage/Sparren (Höhe 120 mm)
- Zwischensparrendämmung Glaswolle (Lambda 0,032, Höhe 100 mm)
- Restliche 20 mm als ruhende Luftschicht ausgeführt
- Aufsparrendämmung Bauder PIR FA (Lambda 0,023, Höhe 120 mm, alukaschiert, sd = 1500 m)
- Unterspannbahn Brass Divoroll
- Konterlattung/Hinterlüftung
- Lattung + Eindeckung
Der Aufbau müsste nach der neuen DIN 4108-3:2024-03, Bild 8 entsprechen und eigtl. unkritisch sein, wobei in der Norm keine Luftschicht vorgesehen ist. Nach Glaser fällt unter stationären Randbedingungen kein Tauwasser an. Kritisch beleuchten möchte ich trotzdem die Tatsache, dass es sich um eine sehr dichte Aufsparrendämmung handelt, die nach Außen vermutlich keinerlei Feuchte abgeben möchte.
Den Aufbau habe ich zunächst wie auf der angehängten Abbildung modelliert.
In diesem Zusammenhang stellen sich mir folgende Fragen:
- Wie modelliere ich die alukaschierten PIR-Platten? Ist der Datensatz "Sprayed Polyurethane Foam; closed cell" anwendbar ? Dazu Oberhalb und unterhalb noch eine Aluminiumschicht oder Dampfbremse einfügen ?
- Die PIR-Platten besitzen eine Stufenfalz, sind also in ihrer eigenen Fläche zwar sehr dicht, aber an den Stößen nur via Stufenfalz verbunden/überlappt (keine Verklebung) - wie kann ich diesen Effekt berücksichtigen/einbauen ? Er würde sich ja positiv auswirken, da sie dann doch nicht so dicht sind ?
- Wie genau funktioniert die Modellierung einer Infiltrationsquelle und an welcher Stelle muss ich diese setzen ?
- Berücksichtigt der Lastfall für das Innenklima "normale Feuchte" auch eine Erhöhung der rel.Feuchte durch Feuchträume/Badezimmer ? Oder müsste diese gesondert als "hohe Belastung" gerechnet werden ? In der DIN 4108-3 heißt es diesbezüglich in etwa: "Für die feuchtetechnische Bemessung der normalen Belegung ist die Kurve für die übliche Feuchtelast (erhöht um 5 Prozentpunkte relative Feuchte Sicherheitsreserve) zu verwenden. Eine hohe Belegung liegt vor, wenn die Wohnfläche, bezogen auf die Wohneinheit, pro Person weniger als 15m2 beträgt (gilt wohl nicht für Büroräume)."
Nach meinem Verständnis kann bei einem normalen EFH also von einer normalen Feuchtebelastung ausgegangen werden, korrekt ? Die Unterschiede der Kurven liegen vorallem in den Peaks der Luftfeuchtigkeiten. Während "normal" die Paks bei ca. 62% rel.F. aufweist, geht "hoch" bis zu 70%.
Vielen Dank und Grüße,
D.Toci
ich würde gerne folgendes Fallbeispiel hygrothermisch untersuchen.
Mansarddach: Dachneigung 40° im Steildachbereich; Mansardteil 75°.
Aufbau:
Innen -> Außen:
- Gipskartonplatte (12,5 mm)
- Isover Vario KM Duplex UV (variable Dampfbremse mit sd = 0,3 - 5 m)
- Balkenlage/Sparren (Höhe 120 mm)
- Zwischensparrendämmung Glaswolle (Lambda 0,032, Höhe 100 mm)
- Restliche 20 mm als ruhende Luftschicht ausgeführt
- Aufsparrendämmung Bauder PIR FA (Lambda 0,023, Höhe 120 mm, alukaschiert, sd = 1500 m)
- Unterspannbahn Brass Divoroll
- Konterlattung/Hinterlüftung
- Lattung + Eindeckung
Der Aufbau müsste nach der neuen DIN 4108-3:2024-03, Bild 8 entsprechen und eigtl. unkritisch sein, wobei in der Norm keine Luftschicht vorgesehen ist. Nach Glaser fällt unter stationären Randbedingungen kein Tauwasser an. Kritisch beleuchten möchte ich trotzdem die Tatsache, dass es sich um eine sehr dichte Aufsparrendämmung handelt, die nach Außen vermutlich keinerlei Feuchte abgeben möchte.
Den Aufbau habe ich zunächst wie auf der angehängten Abbildung modelliert.
In diesem Zusammenhang stellen sich mir folgende Fragen:
- Wie modelliere ich die alukaschierten PIR-Platten? Ist der Datensatz "Sprayed Polyurethane Foam; closed cell" anwendbar ? Dazu Oberhalb und unterhalb noch eine Aluminiumschicht oder Dampfbremse einfügen ?
- Die PIR-Platten besitzen eine Stufenfalz, sind also in ihrer eigenen Fläche zwar sehr dicht, aber an den Stößen nur via Stufenfalz verbunden/überlappt (keine Verklebung) - wie kann ich diesen Effekt berücksichtigen/einbauen ? Er würde sich ja positiv auswirken, da sie dann doch nicht so dicht sind ?
- Wie genau funktioniert die Modellierung einer Infiltrationsquelle und an welcher Stelle muss ich diese setzen ?
- Berücksichtigt der Lastfall für das Innenklima "normale Feuchte" auch eine Erhöhung der rel.Feuchte durch Feuchträume/Badezimmer ? Oder müsste diese gesondert als "hohe Belastung" gerechnet werden ? In der DIN 4108-3 heißt es diesbezüglich in etwa: "Für die feuchtetechnische Bemessung der normalen Belegung ist die Kurve für die übliche Feuchtelast (erhöht um 5 Prozentpunkte relative Feuchte Sicherheitsreserve) zu verwenden. Eine hohe Belegung liegt vor, wenn die Wohnfläche, bezogen auf die Wohneinheit, pro Person weniger als 15m2 beträgt (gilt wohl nicht für Büroräume)."
Nach meinem Verständnis kann bei einem normalen EFH also von einer normalen Feuchtebelastung ausgegangen werden, korrekt ? Die Unterschiede der Kurven liegen vorallem in den Peaks der Luftfeuchtigkeiten. Während "normal" die Paks bei ca. 62% rel.F. aufweist, geht "hoch" bis zu 70%.
Vielen Dank und Grüße,
D.Toci