Hallo,
ich versuche eine Holzrahmenbauwand mit einer belüfteten Blechverkleidung zu simulieren. Die Blechverkleidung habe ich als äußere Beschichtung (sd-Wert) eingegeben. Dazu habe ich die Strahlungsabsorptions- und Strahlungsemissionszahl variiert. Zusätzlich hab ich in der Luftschicht eine Luftwechselquelle eingefügt und variiert zwischen 3 und 200 1/h.
Die äußere Beplankung der Wand ist eine Holzfaserplatte, die ich hinsichtlich der Holzfeuchte untersuchen möchte. Raumseitig ist eine Dampfsperre (sd = 1000 m) vorhanden.
Ich erhalte Ergebnisse, die mir nicht ganz einleuchten:
- Die Strahlungsabsorptions- und -emissionszahlen haben fast keinen Einfluss auf die Holzfeuchte in der Holzfaserplatte. Hier müssten sich jedoch größere Unterschiede durch höhere / niedrigere Oberflächentemperaturen ergeben?!?
- Die Holzfeuchte ist bei geringeren Luftwechsel in Belüftungsebene niedriger. Müsste jedoch nicht bei einer stark hinterlüfteten Fassade niedrigere Holzfeuchten ergeben?
Hat dazu jemand vielleicht eine Idee, Anmerkung,...?
Dankeschön, Anna
Hinterlüftete Fassade
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Re: Hinterlüftete Fassade
Hallo Anna,
wenn Du inennseitig eine Dampfsperre hast, dann wird die Feuchte nur aus der "ausgewechselten" Luft in die Holzfaserplatte gehen. Hier wird dann je anch Luftwechsel die Feuchte ein- oder ausgetragen. Bei nächtlicher Unterkühlung kann es eventuell dazu kommen, dass die Holzfaserplatte unter die Außenlufttemperatur unterkühlt und somit mehr Feuchte aufnimmt. Dazu muss a) die explizite Strahlungsbilanz in der Simulation angeschaltet sein und b) die langwellige Emission nicht zu gering sein. Realistisch sind für die Emission Werte um die 0.9, da das Blech i.d.R. nach kurzer Zeit nicht mehr blank ist, sondern oxidiert/ eine patina bildet.
Christian
wenn Du inennseitig eine Dampfsperre hast, dann wird die Feuchte nur aus der "ausgewechselten" Luft in die Holzfaserplatte gehen. Hier wird dann je anch Luftwechsel die Feuchte ein- oder ausgetragen. Bei nächtlicher Unterkühlung kann es eventuell dazu kommen, dass die Holzfaserplatte unter die Außenlufttemperatur unterkühlt und somit mehr Feuchte aufnimmt. Dazu muss a) die explizite Strahlungsbilanz in der Simulation angeschaltet sein und b) die langwellige Emission nicht zu gering sein. Realistisch sind für die Emission Werte um die 0.9, da das Blech i.d.R. nach kurzer Zeit nicht mehr blank ist, sondern oxidiert/ eine patina bildet.
Christian
Re: Hinterlüftete Fassade
Forschungsergebnisse bei hinterlüfteten Holzfassaden haben jedoch gezeigt, dass bei schlecht belüfteten Fassaden die äußere Bekleidung diffusionsoffen sein sollte!?!
Ich habe auch raumseitig die Dampfbremse variiert. Auch bei einem sd=100 m zeigt sich das gleiche Ergebnis, dass sich bei einem geringeren Luftwechsel in der Belüftungsebene eine niedrigere Holzfeuchte ergibt.
Die explizite Strahlungsbilanz habe ich in der Simulation bereits aktiviert. D.h. durch die Blechverkleidung wird hier die nächtliche Unterkühlung ausschlaggebend?
Danke, Anna
Ich habe auch raumseitig die Dampfbremse variiert. Auch bei einem sd=100 m zeigt sich das gleiche Ergebnis, dass sich bei einem geringeren Luftwechsel in der Belüftungsebene eine niedrigere Holzfeuchte ergibt.
Die explizite Strahlungsbilanz habe ich in der Simulation bereits aktiviert. D.h. durch die Blechverkleidung wird hier die nächtliche Unterkühlung ausschlaggebend?
Danke, Anna
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Re: Hinterlüftete Fassade
Hallo Anna,
ich verstehe bei deiner Frage nicht, was du glaubst, was passieren soll. Vom Innenraum kann keine Feuchte in die Konstruktion rein, wegen der Dampfsperre. Auch ein sd-Wert von 100m an der Innenseite ist immer noch sehr stark diffusionshemmend. Ich denke da wird sich erste ein Einfluss unter so 5-10m sd-Wert zeigen.
Weiterhin kann von außen auch nicht viel Feuchte rein, da ja hier eine Blechverkleidung ist. Also kann die Feuchte in der Holzfaserplatte nur aus der Konstruktion kommen (was innerhalb der ersten Monate geschehen kann, je nach Diffusionswiderstand) oder durch die Belüftung hinzugeführt werden. Also wird sich so erstmal nicht viel tun in der Holzfaserplatte außer bei einer nächtlichen Unterkühlung z.B.
Die nächtliche Unterkühlung ist nicht vom Blech abhängig sondern von der langwelligen Emission der Außenoberfläche. Blanke Bleche haben eine sehr geringe Abstrahlung, daher ist die Unterkühlung auch geringer. Aber der Witterung ausgesetzte Bleche sind i.d.R. nicht lange blank.
Ob das einen Einfluss auf die Hinterlüftungsebene hat, ist wiederum abhängig von der thermischen Masse der äußeren Beplankung. Wenn die Unterkühlung der Außenoberfläche dazu führt, dass die Innenoberfläche unter die Taupunkttemperatur der Luft im Spalt (die ja wiederum je nach Belüftung von außen kommt) fällt, dann ergibt sich ein zusätzlicher Feuchteeintrag durch die Belüftung.
Christian
ich verstehe bei deiner Frage nicht, was du glaubst, was passieren soll. Vom Innenraum kann keine Feuchte in die Konstruktion rein, wegen der Dampfsperre. Auch ein sd-Wert von 100m an der Innenseite ist immer noch sehr stark diffusionshemmend. Ich denke da wird sich erste ein Einfluss unter so 5-10m sd-Wert zeigen.
Weiterhin kann von außen auch nicht viel Feuchte rein, da ja hier eine Blechverkleidung ist. Also kann die Feuchte in der Holzfaserplatte nur aus der Konstruktion kommen (was innerhalb der ersten Monate geschehen kann, je nach Diffusionswiderstand) oder durch die Belüftung hinzugeführt werden. Also wird sich so erstmal nicht viel tun in der Holzfaserplatte außer bei einer nächtlichen Unterkühlung z.B.
Die nächtliche Unterkühlung ist nicht vom Blech abhängig sondern von der langwelligen Emission der Außenoberfläche. Blanke Bleche haben eine sehr geringe Abstrahlung, daher ist die Unterkühlung auch geringer. Aber der Witterung ausgesetzte Bleche sind i.d.R. nicht lange blank.
Ob das einen Einfluss auf die Hinterlüftungsebene hat, ist wiederum abhängig von der thermischen Masse der äußeren Beplankung. Wenn die Unterkühlung der Außenoberfläche dazu führt, dass die Innenoberfläche unter die Taupunkttemperatur der Luft im Spalt (die ja wiederum je nach Belüftung von außen kommt) fällt, dann ergibt sich ein zusätzlicher Feuchteeintrag durch die Belüftung.
Christian