Sehr geehrter Herr Bludau,
ich wende mich mit einer für einen WUFI- Profi wahrscheinlich etwas banalen Frage an sie:
wenn ich einen identischen Bauteilaufbau (hier eine simple Betonwand, 25 cm dick, die Materialparameter sind in beiden Programmen identisch) einmal mit WUFI rechne, und parallel dazu mit einem Wärmebrückenprogramm (ZUB Argos), erhalte ich an den Innenseiten unterschiedliche Temperaturen. Die WUFI- Temperaturen sind dabei immer höher.
Ich ging zunächst davon aus, dass hier die Berücksichtigung der Speicherfähigkeit der Materialen (unter anderem ?) eine Rolle spielt.
Da die WB- Simulationsprogramme ja mit den normativen Randbedingungen -5°C / 20° C rechnen, habe ich in WUFI als Klimabedingungen jeweils eine Sinuskurve mit 0 Amplitude bei den entsprechenden Temperauren eingegeben, und in der Numerik eine reine Wärmetransportberechnung durchführen lassen, bei ‚Hygrothermische Sondereinstellungen‘ alles was möglich war, angehakt. Es ergab sich eine innere Oberflächentemperatur von ca. 9,8° C.
Mache ich eine konventionelle Berechnung in WUFI (Klimadaten immer noch wie oben beschrieben), ergeben sich ca. 9,3° C.
Diese Temperaturen liegen beide deutlich über der WB- Berechnung mit Argos (ca. 5,9°C).
Warum entstehen diese Differenzen, und – für mich eben die eigentliche Kernfrage – wer ist näher an der Realität ?
Für eine Beantwortung meiner Anfrage wäre ich sehr dankbar.
Viele Grüße
Thomas Volpp
Temperaturdifferenzen
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Re: Temperaturdifferenzen
Hallo Herr Voss,
der Grund der abweichenden Temperatur ist wahrscheinlich die Feuchte im Bauteil. Auch wenn Sie nur den Wärmetransport berücksichtigen verwendet WUFI den Anfangsfeuchtegehalt - dieser bleibt allerdings über den Rechenzeitraum konstant. Ich würde davon ausgehen, dass Wärmebrückenprogramme mit dem trockenen Baustoff rechnen (da die Materialkenndaten meist am trockenen Baustoff bestimmt werden).
Sie können mal versuchen, ob Sie in WUFI Pro bei einer sehr kleinen relativen Feuchte losrechnen können, z.B. 0,001% o.ä. NULL wird nicht gehen, da wird die Berechnung vermutlich abstürzen.
Realitätsnäher ist meiner Meinung nach die Berücksichtigung von Wärme und Feuchte wie es in der normalen WUFI-Berechnung geschieht.
Christian Bludau
der Grund der abweichenden Temperatur ist wahrscheinlich die Feuchte im Bauteil. Auch wenn Sie nur den Wärmetransport berücksichtigen verwendet WUFI den Anfangsfeuchtegehalt - dieser bleibt allerdings über den Rechenzeitraum konstant. Ich würde davon ausgehen, dass Wärmebrückenprogramme mit dem trockenen Baustoff rechnen (da die Materialkenndaten meist am trockenen Baustoff bestimmt werden).
Sie können mal versuchen, ob Sie in WUFI Pro bei einer sehr kleinen relativen Feuchte losrechnen können, z.B. 0,001% o.ä. NULL wird nicht gehen, da wird die Berechnung vermutlich abstürzen.
Realitätsnäher ist meiner Meinung nach die Berücksichtigung von Wärme und Feuchte wie es in der normalen WUFI-Berechnung geschieht.
Christian Bludau