Dachaufbau in tropischem Klima

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Weiss A
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Dachaufbau in tropischem Klima

Post by Weiss A »

Hallo zusammen,

zur Zeit untersuche ich den Einfluss der klimatischen Bedingungen am Standort Jakarta auf ein Musterhaus im Leichtbau (Holzrahmen/Tafelbau). Genauer gesagt auf die Boden- und Deckenelemente (Gelb), welche simple Kastenelemente aus Sperrholz mit einer Isolation aus Steinwolle sind.

Wie auf dem Bild ersichtlich, ist das eigentliche Dach vom Gebäudekörper entkoppelt. Das Dach besteht aus einem Aluminium oder Holzgerüst mit Wellblechabdeckung oder Dachziegeln. Diese ist an der schmalsten Stelle ca. 400mm vom Gebäudekörper entfernt. Wie wird dieser Aufbau am besten simuliert? Wie eine hinterlüftete Fassade?

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Schnitt_Seite1.1.JPG
Schnitt_Seite1.1.JPG (91.79 KiB) Viewed 6192 times
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Danke schon im vorhinein für eure Antworten.

Gruss
A.Weiss
Christian Bludau
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Re: Dachaufbau in tropischem Klima

Post by Christian Bludau »

Hallo Herr Weiss,

die Luftschichten in WUFI beinhalten effektive Kennwerte für Konvektion und Strahlung. Mit höherem Temperaturgefälle und steigender Dicke nimmt der Konvektionseinfluss überhand. Daher ist es in Ihrem Fall nicht sinnvoll, diese Schichten als Luftschichten auszudrücken, wie bei einer Fassade. Auch bei einer Fassade muss man sich hier schon rantasten, da man die Lüftungsrate abschätzen muss.

In Ihrem Fall ist es sinnvoller, den Dachraum und den Kriechkeller als Innenraumklima anzusetzen und die angrenzenden Konstruktionen einzeln zu simulieren.
Zu Dachräumen und Kriechkellern haben wir in unserem Klimaprojekt Modelle zur Simulation aufgestellt. In diesen Modellen wir das Innenklima jeweils vom Außenklima abgeleitet. Weitere Informationen und den Bericht finden Sie hier: https://wufi.de/de/2016/10/24/forschung ... schlossen/.

Eine weitere Möglichkeit wäre, das Klima im Dachraum und im Kriechkeller mit WUFI Plus zu berechnen und dann für die Beurteilung mit WUFI Pro anzusetzen. Dies erfordert aber auch eine Reihe von Annahmen.

Christian
Weiss A
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Re: Dachaufbau in tropischem Klima

Post by Weiss A »

Hallo Christian

danke für die Ausführliche Antwort!

Den Dachraum und den Kriechkeller werde ich Anhand deiner Methode simulieren.

In der WUFI Online Hilfe wird für die Luftwechselquellen eine Rate von 20-50 Wechsel pro Stunde als geeignet angegeben. Hier im Forum wird teilweise bei hinterlüfteten Fassaden mit Raten von 10 bis 200 Wechsel simuliert.
Meines Wissens gilt ja, je besser die Hinterlüftung desto geringer die Feuchten. Bei mir ist dies gerade umgekehrt, da sehr feuchte Luft hinzukommt und die Diffusion von aussen stattfindet. Wenn ich mit 200/h simuliere feuchten die Luftschicht nahen Bauteile mehr auf als bei 10 Wechseln, was mir auch als realistisch erscheint.
Es stellt sich nun die Frage was ein realistischer Wechselwert ist?
Bei 50 Wechsel die Stunde ist die Feuchte wieder in einem akzeptablem Rahmen.

Danke und Gruss
Andrea
Christian Bludau
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Re: Dachaufbau in tropischem Klima

Post by Christian Bludau »

Hallo Andrea,

die Frage mit der richtigen Luftwechselrate ist nicht so einfach zu klären. Das hängt von vielen Faktoren, wie dem Widerstand, der Farbe und den Öffnungen ab.
Es ist durchaus möglich, dass ein Luftwechsel auch Feuchte einbringt.

Ich würde das Pferd eher von hinten her aufzäumen. Mal versuchen, ob es auch ohne Luftwechsel geht und wenn nicht, dann langsam steigern. Wenn es einen gewissen Luftwechsel braucht, dass die Konstruktion funktioniert, dann muss sichergestellt werden (z.B. durch den Querschnitt der Belüftungsöffnungen), dass sich dieser auch einstellen kann.

Christian
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