Hallo WUFI-Team
ich habe (mal wieder) eine Flachdachkonstruktion in Holzbauweise mit Zwischensparren-Dämmung + Begrünung bzw. Bekiesung zu prüfen. Der Dachaufbau ist
Bekiesung/Begrünung
EPDM-Bahn
Holzschalung
26 cm Dämmung aus Zellulosefaser
feuchtevariable Dampfbremse
Gipskarton
Folgende Fragen haben sich während der Bearbeitung ergeben:
1.
den sd- Wert Außenoberfläche habe ich für die erste Variante mit 147 m nach Datenblatt eingegeben. Kurzweilige SAZ und langwellige SEZ aus Kiesdach, generisches Modell. Ist eine solche Mischung zulässig oder geht ‚Kiesdach, generisches Modell‘ nur dann, wenn ich tatsächlich das generische Modell anwende?
2.
für diese Variante habe ich auch, weil real so gegeben, vertikale Verschattung nach WTA 6-8 eingegeben und die explizite Strahlungsbilanz angeschaltet. Auf der Innenseite habe ich den sd- wert wieder aus dem PopUp- Menu ‚Gipskartonplatte‘ gewählt.
Außerdem erhöhte Genauigkeit, Konvergenzverbesserung, adaptive Zeitschrittsteuerung 3/10. Der Gitteraufbau ist Automatisch II mit 200. Klima Holzkirchen, weil das Dach tatsächlich nur 20 km von Holzkirchen entfernt aufgebaut wurde. Feuchtelast innen normal (ohne Zuschlag für Bemessung). Keine Regenwasserabsorption.
Nach der Berechnung 0 Konvergenzfehler und die Bilanzen sind absolut identisch.
Entsprechend Eurem Leitfaden für Kiesdächer habe ich den Bauteilaufbau auch mal mit dem generischen Modell eingegeben, d.h., generische Kiesschicht und den darunterliegenden Aufbau entsprechend der Realität, Orientierung nach Osten, Dachneigung 5°.
Automatisch II mit 200. Feuchtequelle in der Kiesschicht, Anteil des Schlagregens, 40 % etc.
Feuchtequelle in der Holzschalung innere 5 mm, Infiltrationsmodell mit Luftdichtheitsklasse C, Höhe 3 m. Kurzweilige SAZ und langwellige SEZ aus Kiesdach, generisches Modell.
Auch hier habe ich mal ‚vertikale Verschattung nach WTA 6-8‘ gewählt.
Ist das zulässig oder dürfen die generischen Modelle grundsätzlich nur unverschattet gerechnet werden (wären sie dann nicht für 95 % aller Fälle nutzlos?) ?
3.
die Berechnungsdauer waren 5 Jahre. Konvergenzfehler ebenfalls 0, Bilanz 1 und Bilanz 2 Lagen aber ziemlich weit auseinander (4,1 zu 25,67 kg/m2). Ist sowas zu erwarten?
4.
zur Kontrolle habe ich das generische Modell in einer neuen Variante dupliziert und die Verschattung rausgenommen. Konvergenzfehler 0, Bilanz 1 zu Bilanz 2 ergibt sich zu 1,9 zu 9,98 kg/m2.
Handelt es sich bei beiden Fällen um die erwartbare Auffeuchtung der Konstruktion?
5.
sind Werte von 1.546 kg/m2 (Kiesdach generisch, unverschattet), bzw. 1.753 kg/m2 (Kiesdach generisch, verschattet) für ‚nicht aufgenommene Feuchtequellen‘ normal?
Viele Grüße und vielen Dank für Eure Mühe
Thomas
Generische Modelle
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Re: Generische Modelle
Hallo Thomas,
Viele Grüße
Christian
Ich verstehe die Frage nicht ganz. Beim Kiesdach sollte auf keinen Fall der sd-Wert der Abdichtung in den Außenübergangsparametern gesetzt werden. Diese ist ja unter der Kiesschicht und müsste somit im Aufbau gesetzt werden. Falls Du die Kiesschicht weggelassen hast, erfasst Du nicht thermischen und Feuchteverhältnisse, die sich unter der Schicht einstellen. Das Modell wurde so abgestimmt, dass es die Temperatur- und Fuechteverhältnisse unter der Kieschschicht kritisch wiedergibt.1. den sd- Wert Außenoberfläche habe ich für die erste Variante mit 147 m nach Datenblatt eingegeben. Kurzweilige SAZ und langwellige SEZ aus Kiesdach, generisches Modell. Ist eine solche Mischung zulässig oder geht ‚Kiesdach, generisches Modell‘ nur dann, wenn ich tatsächlich das generische Modell anwende?
Hier bitte auch beachten: entweder als sd im Übergang oder als Schicht in der Konstruktion aber nicht beides.Auf der Innenseite habe ich den sd- wert wieder aus dem PopUp- Menu ‚Gipskartonplatte‘ gewählt.
Zur Kombination der Modelle liegen zwar keine Untersuchungen vor, es ist aber davon auszugehen, dass die Anwendung beider Modelle in Kombination auf der sicheren Seite für die Bewertung liegt.Auch hier habe ich mal ‚vertikale Verschattung nach WTA 6-8‘ gewählt. Ist das zulässig oder dürfen die generischen Modelle grundsätzlich nur unverschattet gerechnet werden (wären sie dann nicht für 95 % aller Fälle nutzlos?) ?
ja, das hat was mit Konvergenzproblemen der Regenquelle in der Kiesschicht zu tun. Hier treten häufig hohe Abweichungen in den Bilanzen auf.3. die Berechnungsdauer waren 5 Jahre. Konvergenzfehler ebenfalls 0, Bilanz 1 und Bilanz 2 Lagen aber ziemlich weit auseinander (4,1 zu 25,67 kg/m2). Ist sowas zu erwarten?
Ja, wenn die Wassergehaltsverläufe unterhalb der Abdichtung realistisch aussehen und den Erwartungen (typisch schwingender Sinus) entsprechen, kann man die Feuchteverläufe entsprechend bewerten.4. zur Kontrolle habe ich das generische Modell in einer neuen Variante dupliziert und die Verschattung rausgenommen. Konvergenzfehler 0, Bilanz 1 zu Bilanz 2 ergibt sich zu 1,9 zu 9,98 kg/m2.
Handelt es sich bei beiden Fällen um die erwartbare Auffeuchtung der Konstruktion?
Wenn es sich um die Regenquelle in der Kiesschicht handelt, ja. Ziel ist es hier die Kiesschicht nass zu halten, dies geschieht durch eine hohe Regenquelle. Da ist es normal, dass nicht alles aufgenommen werden kann.5. sind Werte von 1.546 kg/m2 (Kiesdach generisch, unverschattet), bzw. 1.753 kg/m2 (Kiesdach generisch, verschattet) für ‚nicht aufgenommene Feuchtequellen‘ normal?
Viele Grüße
Christian
Re: Generische Modelle
Ansonsten vielen Dank für die schnelle Rückmeldung.Christian Bludau wrote: ↑Fri Oct 21, 2022 2:07 am -1100 Hallo Thomas,
Ich verstehe die Frage nicht ganz. Beim Kiesdach sollte auf keinen Fall der sd-Wert der Abdichtung in den Außenübergangsparametern gesetzt werden. Diese ist ja unter der Kiesschicht und müsste somit im Aufbau gesetzt werden. Falls Du die Kiesschicht weggelassen hast, erfasst Du nicht thermischen und Feuchteverhältnisse, die sich unter der Schicht einstellen. Das Modell wurde so abgestimmt, dass es die Temperatur- und Fuechteverhältnisse unter der Kieschschicht kritisch wiedergibt.1. den sd- Wert Außenoberfläche habe ich für die erste Variante mit 147 m nach Datenblatt eingegeben. Kurzweilige SAZ und langwellige SEZ aus Kiesdach, generisches Modell. Ist eine solche Mischung zulässig oder geht ‚Kiesdach, generisches Modell‘ nur dann, wenn ich tatsächlich das generische Modell anwende?
Das war ungefähr der Hintergrund meiner Frage, jetzt beantwortet.
Hier bitte auch beachten: entweder als sd im Übergang oder als Schicht in der Konstruktion aber nicht beides.Auf der Innenseite habe ich den sd- wert wieder aus dem PopUp- Menu ‚Gipskartonplatte‘ gewählt.
Jou, hab ich nur als sd, nicht beides, schon klar
Frohes Schaffen und bleib gesund
Thomas