Frage zu Kapillarleitung und Wufi Light

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Marco_E
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Joined: Wed Jan 13, 2010 12:19 am -1100

Frage zu Kapillarleitung und Wufi Light

Post by Marco_E »

Hallo,
ich bin ein absoluter Newbie bei Wufi und auch nicht vom Fach. Ich würde mich freuen, wenn ich trotzdem ein bisschen Hilfe bekommen könnte.
In einer Diskussion der Newsgroup de.rec.heimwerken ist die Frage aufgekommen, ob für den Feuchtigkeitstransport in einer Wand (normale Wand z.B. Schlafzimmer) nur die Wasserdampfdiffusion relevant ist oder eben auch die Kapillarleitung.
Ein Teilnehmer meinte, daß speziell bei Häusern welche mit EPS gedämmt wurden diese Dämmung dazu führt, daß die notwendige Kapillarleitung praktisch nicht mehr existent sei und daher es sehr schnell anfängt zu schimmeln. Daher sollte man eher entweder hinterlüften oder etwas mineralisches (z.B. Multipor) verwenden, da dies die Kapillarleitung nicht beinträchtigt.

Nach einigem Suchen bin ich auf WUFI gestossen, welches es ermöglicht (meinem Verständnis nach) beides (Kapillarleitung sowie Wasserdampfdiffusion) zu berechnen.
Für meine Zwecke (einmaliges durchrechnen) ist natürlich der Kauf einer Lizenz oversized und die Light Version kann anscheinend dies nicht getrennt berechnen.
Hat jemand eine Idee, entweder wie ich überschlagsmäßig trotzdem auf sinnvolle Daten kommen könnte? Oder eine andere Lösung?

Mein bereits in WUFI angelegter Wandaufbau so folgendermaßen aus (v. außen nach innen):
-Kunstharzoberputz 0,015m
-EPS (Var 2: Multipor) 0,1m
-Kalkputz 0,02m
-Vollziegelmauerwerk 0,365m
-Gipsputz 0,015m

Vielen Dank und viele Grüße
Marco
Daniel
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Post by Daniel »

Hallo Marco,

ganz knapp ein paar Hinweise:

1. Kapplarleitung an der Außenoberfläche des Bauteils: negativ, da Regenwasser aufgesaugt wird.

2. Kapillarleitung an der Innenseite (nicht Bad): positiv, da trockenere Oberfläche und bessere Trocknung von aufgenommener Feuchte nach innen.

3. Wand mit EPS-Dämmung günstig, da aussen kein Regenwasser aufgenommen wird und innen die Wand trotzdem kapillaraktiv bleibt. Hier einen kapillaraktiven Dämmstoff einszusetzen macht nur wenig Sinn - aber: das Trocknungspotential nach aussen ist etwas geringer als bei einer Mineralfaserdämmung. Wird bei Außendämmung auf Mauerwerk in der Regel aber nicht benötigt - eher interessant bei Innendämmungen.

4. Kapillarleitung und Diffusionstransport werden entsprechend den Materialdaten wenn vorhanden immer parallel berücksichtigt. Also einfach MW und EPS gedämmte Wand berechnen und vergleichen

viele Grüße
Daniel Zirkelbach
Dr.-Ing. Daniel Zirkelbach, Deputy Head of Department Hygrothermics, IBP Holzkirchen
Marco_E
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Post by Marco_E »

Hallo Daniel,
danke für die Antwort. Ich habe jetzt noch ein bisschen weitergelesen und unter http://www.wufi.de/wufi/grundl_ueberblick.html (Kapitel 3.2 Feuchtetransport) noch die Möglichkeit des Feuchtetransports durch Oberflächendiffusion bei hygroskopischer Feuchte gelesen.
Ist es richtig, daß diese Art des Feuchtigkeittransportes auch mit WUFI mitberechnet wird (da validiert nach EN 15026)?

Oder gibt es eine Abschätzung wie hoch dieser im Verhältnis zur Dampfdiffusion ist?

Vielen Dank und viele Grüße
Marco
Daniel
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Post by Daniel »

Oberflächendiffusion wird mit berechnet.

Die Größenordnung im Vergleich zur Diffusion kann man nicht allgmein angeben - das hängt stark von Materialtyp und Randbedingungen ab.

Tendenziell ist der Flüssigtransport allerdings mit deutlich größeren Feuchtemengen verbunden als der Diffusionstransport.

Daniel
Dr.-Ing. Daniel Zirkelbach, Deputy Head of Department Hygrothermics, IBP Holzkirchen
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