Langwellige Strahlungsanteile

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Häberle
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Langwellige Strahlungsanteile

Post by Häberle »

Hallo, Christian,

Kölsch beschreibt in seinem Fachartikel 'Hygrothermische Simulation von hinterlüfteten Steildächern mit effektiven Übergangsparametern', dass die von ihm aufgeführten effektiven konvektiven Wärmeübergangskoeffizienten keine langwelligen Strahlungsanteile besitzen, und setzt in der Berechnung den Wert dementsprechend auf 0.

Kann ich davon ausgehen, dass das nur für die Berechnung von Steildächern auf Grundlage von Kölsch's Berechnungsmodell so eingestellt werden muss ?

Kann ich weiter in anderen Fällen - konkret: Berechnung eines Flachdachs mit Holzbelag und Verschattung - davon ausgehen, dass der Wert in WUFI bei 6,5 W/m2K belassen wird, und man nach dem Modell gemäß Ihrer Ermittlung (mit Reduktion der kurzwelligen Strahlungsabsorptionszahl a durch Mulktiplikation mit dem Faktor 0,6) verfahren sollte ?

Warum eigentlich besitzen die Werte nach Kölsch keine langwelligen Strahlungsanteile ? Ist das physikalisch tatsächlich so, oder eher Bestandteil des mathematischen Modells ?

Vielen Dank schon jetzt für Ihre Rückmeldung !

Viele Grüße

Thomas
Manfred Kehrer
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Re: Langwellige Strahlungsanteile

Post by Manfred Kehrer »

Ich kenne die details von Phillip's Arbeit nicht.

Generell kann in WUFI der Langwellige Strahlulngsaustauch an der Aussenoberflaeche explizit berechnet werden oder konventionel ueber einen erhoehten Warmeubergangskoeffizienten beruecksichtigt werden.

Erst genannte Variante ergibt ueblicherweise realistischere Aussenoberflaechentemperaturen, allerdings sind dann auch Klimadateien mit stuendlichen atmosphaerischen Gegnstrahlungen erforderlich.
Manfred
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Christian Bludau
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Re: Langwellige Strahlungsanteile

Post by Christian Bludau »

Hallo Thomas,

bei der Verwendung der expliziten Strahlungsbilanz in WUFI, wie dies auch bei der Simulation von Steildächern mit effektiven Wärmeübergangskoeffizienten geschieht, wird der langwellige Strahlungsanteil des Wärmeübergangskoeffizienten (Voreinstellung 6,5 W/m² K) abgezogen. Die Wärmeübertragung setzt sich in diesem Fall aus dem konvektiven Wärmeübergangskoeffizienten und der expliziten Strahlungsbilanz zusammen.
Wird die explizite Strahlungsbilanz nicht verwendet, wird die durch Strahlung übertragene Energie eben durch diesen langwelligen Strahlungsanteil (6,5 W/m² K), der dem konvektiven Anteil zugeschlagen wird, berücksichtigt. Hieraus ergibt sich der gesamte Wärmeübergangskoeffizient – konvektiver Anteil und vereinfachte Berücksichtigung des Strahlungsanteils.
Da bei der Verwendung des Dachmodels mit den effektiven Wärmeübergangskoeffizienten der effektive konvektive Anteil z.B. 19 W/m² K beträgt und dieser keine langwelligen Strahlungsanteile besitzt, wird er zu null gesetzt.
In allen anderen Fällen wird der langwellige Strahlungsanteil, die genannten 6,5 W/m² K, von WUFI automatisch bei der Verwendung der expliziten Strahlungsbilanz abgezogen. Es ergibt sich dann Z. B. für ein Dach mit einem Wärmeübergangskoeffizienten von 19 W/m² K (konvektiver- und Strahlungsanteil) ohne explizite Strahlungsbilanz, mit der expliziten Strahlungsbilanz ein rein konvektiver Anteil von 12,5 W/m² K.

Viele Grüße
Christian
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