Liebes Wufi-Team (lieber Christian),
eine letzte Frage bevor ich die Woche meine Masterarbeit abgebe.
In meiner Simulation, teste ich unter anderem eine Kork-Dämmplatte mit den folgenden Kennwerten des Herstellers (im Anhang).
Die Dämmung schneidet im Vergleich zu den anderen Dämmstoffen aus NawaRo überdurchschnittlich gut ab, bei schlechten Voraussetzungen (Schlagregen Westseite...).
Dies läßt mich zweifeln ob die Werte alle richtig sind - vorallem die Flüssigtransportkoeffizienten. Kork ist ja eigentlich nicht kapillaraktiv...
In der Datenbank ist ebenfalls ein Korkmaterial hinterlegt, bei dem sind die Werte auch nicht angegeben, die Frage ist ob sie nicht bestimmt wurden, oder ob sie nicht zu bestimmen sind, da nicht vorhanden.
Ich habe jetzt noch eine Simulation durchgeführt bei der ich die Werte auf 0 gesetzt habe und wie zu erwarten, verhält sich die Dämmung entsprechend schlechter.
Ich möchte dies in meiner Arbeit auch aufzeigen - denkt ihr dies ist die richtige Vorgehensweise?
Vielen Dank
Simone
Korkdämmung Materialkennwerte
Korkdämmung Materialkennwerte
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Re: Korkdämmung Materialkennwerte
Hallo Simone,In der Datenbank ist ebenfalls ein Korkmaterial hinterlegt, bei dem sind die Werte auch nicht angegeben, die Frage ist ob sie nicht bestimmt wurden, oder ob sie nicht zu bestimmen sind, da nicht vorhanden.
der "Kork (Wärmeleit.: 0,04 W/mK)" in der Datenbank ist nur als generisches Dämmmaterial gedacht, es ist kein konkretes Produkt. Die Daten sind aus der Literatur zusammengesucht; es lag keine Probe vor, die durchgemessen worden ist. Daten zur kapillaren Leitfähigkeit lagen nicht vor und spielen in der Regel für ein Dämmmaterial ja auch keine Rolle. Das Fehlen von Kapillartransportkoeffizienten in diesem Fall bedeutet also nicht, dass Kork grundsätzlich und unter allen Umständen keine Kapillarleitung aufweist.
Wenn das Verhalten der Korkdämmung sehr stark (sehr "sensitiv") von diesem Parameter abhängt, dann ist das natürlich ein wichtiger Gesichtspunkt. Je nachdem, wie stark die Abhängigkeit ist (wie sensitiv also das Ergebnis vom Zahlenwert des Wasseraufnahmekoeffizienten oder anderer Parameter abhängt), könnte man die Frage stellen, ob die Genauigkeit des zur Verfügung stehenden Zahlenwertes ausreicht, um eine definitive Aussage zu treffen.Ich habe jetzt noch eine Simulation durchgeführt bei der ich die Werte auf 0 gesetzt habe und wie zu erwarten, verhält sich die Dämmung entsprechend schlechter.
Ich möchte dies in meiner Arbeit auch aufzeigen - denkt ihr dies ist die richtige Vorgehensweise?
Man wird nicht so einfach feststellen können, wie genau der vorhandene Zahlenwert ist (oder auch wie repräsentativ er ist angesichts unvermeidbarer Materialschwankungen). Aber man könnte z.B. eine kurze Sensitivitätsanalyse durchführen und zeigen, wie stark sich das Rechenergebnis ändert, wenn man den ausschlaggebenden Parameter um z.B. +- 10 Prozent ändert. Falls das Ergebnis zu stark davon abhängt, um eine eindeutige Bewertung zu gestatten, ist eventuell eine definitive Aussage über das Verhalten des Materials nicht möglich, ohne dass mehr über die Genauigkeit des Parameters bekannt ist.
MfG,
Thomas
Re: Korkdämmung Materialkennwerte
Hallo Thomas,
danke für deine Antwort. Wenn bei der Dämmung diese Werte gemessen wurden, dann würde dies auf eine gewisse Kapillaraktivität schließen, richtig? Wenn du eine Sensitivitätsanalyse durchführen würdest, welche Werte würdest du ändern, nur den w-Wert oder auch die Bezugsfeuchte und die freie Sättigung?
Danke, Simone
danke für deine Antwort. Wenn bei der Dämmung diese Werte gemessen wurden, dann würde dies auf eine gewisse Kapillaraktivität schließen, richtig? Wenn du eine Sensitivitätsanalyse durchführen würdest, welche Werte würdest du ändern, nur den w-Wert oder auch die Bezugsfeuchte und die freie Sättigung?
Danke, Simone
Re: Korkdämmung Materialkennwerte
Wenn ein gemessener w-Wert ungleich Null vorliegt, muss offenbar eine gewisse Kapillaraktivität vorhanden sein.Wenn bei der Dämmung diese Werte gemessen wurden, dann würde dies auf eine gewisse Kapillaraktivität schließen, richtig?
Da es offenbar einen merklichen Unterschied macht, ob mit w-Wert gleich Null oder ungleich Null gerechnet wird, wäre der w-Wert zunächst einmal das primäre Ziel. Es schadet freilich auch nicht, mal an den anderen Materialkenndaten (z.B. auch my-Wert) ein wenig zu wackeln, um sich einen Eindruck zu verschaffen, wie groß deren Einfluss auf das Rechenergebnis ist. Wenn es 1D-Rechnungen sind, dauert ein Rechenlauf ja nicht lange.Wenn du eine Sensitivitätsanalyse durchführen würdest, welche Werte würdest du ändern, nur den w-Wert oder auch die Bezugsfeuchte und die freie Sättigung?
Gruß,
Thomas